Das Fasziengewebe besitzt viele Tausend Nervenendigungen und reagiert somit sensibel auf Stress und Angst.
Es besteht unter anderem aus elastischen und kollagenen Fasern.
Signalisiert unsere Wahrnehmung Gefahr, ganz gleich ob eingebildet oder nicht, laufen in unserem Körper automatische Mechanismen ab. Es werden Hormone ausgeschüttet, die dafür sorgen dass dein Körper auf Hochtour fährt. Du bemerkst es vielleicht an einer schnellen Atmung oder daran, dass sich deine Muskeln anspannen.
Über die Wahrnehmung von Gefahr läuft in unserem Bindegewebe ein perfekt aufeinander abgestimmtes Überlebensproramm ab. Die Faszien kontrahieren in Schallgeschwindigkeit. Dabei kontrahieren auch die muskulären Zellen der Faszie und ziehen die Bindegwebsfasern zusätzlich zusammen.
Dieser Mechanismus hilft uns bei Wundheilungen und Wundverschluß. Wird jedoch in Stressphasen dem System über einen längeren Zeitraum Gefahr signalisiert, bleibt die Alarmanspannung bestehen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, beginnen jetzt Bindegewebszellen, die Fibroplasten, mit einer Extraproduktion von Kollagenstahlkabeln in allen Geweben. Je länger die Angstsituation anhält, desto stärker verhärtet sich der Körper von Innen.
Das Kollagen ist der harte Bestandteil in den Zellen und im Gegensatz zum Elastan dem weichen Baustoff, geht das Bindegewebe hier auf Nummer sicher und erhöht den harten Baustoff, denn dieser ist sehr reissfest.
Forscher der Uni Ulm konnten nachweisen, dass selbst das harte Bindegewebe zunächst verkürzt, dann nach einigen Tagen verflechtet, verhärtet und dann schließlich verfilzt.
Ein psychologischer Schutzrefelx wird dadurch bindegewebsartig fixiert und von außen als Fehlhaltung sichtbar.
Dies fühle ich bei Menschen, deren Leben stress-und angstbelastet ist.
Hier ist die Faszienbehandlung ebenfalls eine gute Form das festgefahrene Programm des Körpers in eine positive Veränderung zu bringen und Schmerzzustände und Anspannungsfelder zu lösen.
Quelle: Körperspuren Bernhard Voss