Welchen Zusammenhang haben Faszien,Hormone und Schmerz?

Gerne möchte ich über meine Erfahrungen berichten aber auch die neusten Informationen der Faszienforschung hier nennen.

Die moderne Faszienforschung hat sich mit den Fragen auseinandergesetzt, inwieweit Hormone das Schmerzgeschehen beeinflussen können.

Ich habe in meinem Studio die Erfahrung gemacht, dass besonders Frauen in den Wechseljahre oft ungewöhnliche Schmerzempfindungen haben. Sie leiden unter myofaszialen Schmerzen, die meist durch hormonelle Veränderungen zustande kommen, da in dieser Zeit vermehrt Entzündungsprozesse im Körper ablaufen, die Schmerzen auslösen.

Bei einer Entzündung verändert sich vieles im Körper. Die Durchblutung und der Lymphfluss beispielsweise. Die Lympfflüssigkeit kann nicht abfließen und so sammeln sich Entzündungsstoffe im Gewebe. Die Rezeptoren sind dadurch ständig in Alarmbereitschaft und dies löst eine erhöhte Muskelanspannung aus. Durch die erhöhte Spannung wird eine Art körpereigener Klebstoff gebildet, der die Kallegen und Elastinfasern im Bindegewebe miteinander verklebt. Verklebungen können Bewegungseinschränkungen und Schmerzen auslösen.

Carla Stecco eine Faszienforscherin konnte nachweisen, dass Frauen in der Postmenopause weniger Östrogenrezeptoren, sowie Relaxinrezeptoren auf den faszielen Fibroplasten haben. Fehlen diese Rezeptoren, erleben Frauen eine Körpersteifigkeit und Schmerzen.

Vielleicht wird dies noch vermehrt klar, indem ich erkläre, was eine Fibrose ist.

Menschen verfügen über einen automatischen Reparaturmechanismus, der in Ruhephasen und in der Nacht mittels freier Bindegewebszellen den Heilungsprozess und den Umbau des Gewebes in Gang setzen. Die Bindegewebszellen, Fibroplasten genannt, sind kleine Werkstätten, die ständig Bindegewebszellen auf-und abbauen. Wunden schließen sich über diese Prozesse und wenn die Heilung abgeschlossen ist, stellt sich die Produktion wieder ein. Wenn beispiesweise eine Entszündung diesen Prozess stört, dann geht der Bau der Zellen weiter. Diese unnatürliche Vermehrung dieser Zellen nennt man Fibrose. Diese Gewebsschichten beginnen zu verkleben und können nicht mehr aneinander vorbei gleiten. So geht die Elastizität verloren und ungünstige Spannungsverhältnisse im Gewebe gehen verloren.

Narben und Fibrosen können also der Ursprung einer Schmerzquelle sein.

Faszienstrukturen reagieren durch ihre vielen Nervenendigungen auch sehr sensibel auf Stress, indem sie sich um den Muskel zusammenziehen. Dadurch siehst du, dass dieses Gewebe sehr sensibel ist und neben den weiblichen Hormonen, wie Östrogen auch auf Adrenalin (Stresshormon)reagiert.

Du siehst also, dass dies ein total spannendes Gewebe ist und man hier noch nicht am Ende mit der Forschung ist.

Um Schmerzen in den Wechseljahren entgegenzuwirken ist es ratsam Entspannungsmethoden, sanftes Yoga und regenerierende Bewegungstrainings in den Alltag einzubinden. Sie unterstützen den Lymphfluss und bauen Verklebungen ab.

Auch die Ernährung spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle, so dass du entzündungsfördernde Nahrung weglassen solltest. Deine Ernährung sollte er basisch und vegetarisch sein und möglichst fleischlos.

Einen genauen Bericht von Lucia Schmidt, kannst du in der Yoga aktuell Nr. 139 lesen.

Lucia Schmidt gehört zu den Pionierinnen des modernen Yoga. Sie hat sich bereits vor vielen Jahren mit den Thema Faszien beschäftigt und gibt dazu Workshops in verschiedenen Ländern.

Wissenschaftliche Berichte:

Pavan PG, Stecco A, Stern R, Stecco C:“Painful conections: densification versus fibrosis of fascia.“Current pain and headache reports 18

Romai W, et al.:“The correlations between stradiol, estrone, estriol, progesterone, and sex hormone-binding globulin and anterior cruciate ligament stiffness in healthy, active females.“ JWH12, no 3

Workshops

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Ausgebucht-Auszeit Seins Momente- Entspannung-Wellness-Yoga 2024 im See Park Geldern 04.10.-06.10.24

Kursbeginn: 04. Oktober 2024, 14:00

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